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Die Kunst des Nein-Sagens

«Kannst du schnell noch…?», «Würdest du bitte..?»

Vielen von uns fällt es schwer, eine Bitte oder ein Anliegen abzulehnen. Lieber sagen wir «ja», als unser Gegenüber zurückzuweisen. Doch weshalb ist das so? Wieso können wir nicht einfacher «nein» sagen? Wir präsentieren Ihnen 5 Gründe, warum Menschen so oft «ja» sagen:

  • Befürchtung, abgelehnt und nicht mehr gemocht zu werden – Diese Angst verspüren wir nicht nur in unserer Familie sowie unserem Freundeskreis, sondern auch im Beruf. Viele von uns haben bereits als Kind die Erfahrung gemacht, dass andere uns nur mögen, wenn wir ihnen nützlich sind. Anders als im Kindesalter können wir als Erwachsene jedoch selektiver entscheiden, mit wem wir es zu tun haben wollen. Darum: Wählen Sie Ihre Freunde mit Bedacht aus, denn von jedem werden Sie sowieso nie gemocht werden, egal was Sie tun.
  • Angst vor Konsequenzen – Diese kann durchaus berechtigt sein, denn nicht jeder reagiert freudig, wenn wir eine Bitte ablehnen. Es können Konflikte entstehen, die in einer Angst resultieren können, den Job zu verlieren. Wichtig ist, dass man versucht, die Situation möglichst realistisch einzuschätzen. Es gibt tatsächlich Situationen, in denen es besser ist, ja zu sagen, diese sind aber viel seltener, als man glaubt. Denken Sie daran, dass Konflikte zum Leben dazugehören und erinnern Sie sich an ähnliche Situationen, die Sie in der Vergangenheit erfolgreich bewältigen konnten. Sagen Sie nicht «ja» aus Angst vor der Reaktion anderer.
  • Man möchte nicht egoistisch oder herzlos wirken – Der Ursprung dieser Befürchtung liegt in unseren Werten. Sie brauchen sich aber nicht davor zu fürchten, gleich als Egoist:in angesehen zu werden, wenn Sie einmal nein sagen. Wären Sie egoistisch, würden Sie sich zu diesem Thema gar keine Gedanken machen. Sollte Ihnen Ihr Gegenüber dies dennoch vorwerfen, dann handelt es sich dabei um einen Manipulationsversuch, auf den Sie nicht eingehen sollten. Sie wissen selbst am besten, wie viel Sie für Ihre Mitmenschen tun, und falls Sie unsicher sind, fragen Sie am besten eine Person, die Sie gut kennt.
  • Bedürfnis, gebraucht zu werden – Vielen Menschen tut es gut, für andere da sein zu können und gebraucht zu werden. Wichtig ist jedoch, die Balance zu halten und kein «Helfer-Syndrom» zu entwickeln, sonst besteht die Gefahr, dass Sie irgendwann selbst zu kurz kommen und Hilfe benötigen. Legen Sie mehr Wert auf Ihre eigenen Bedürfnisse.
  • Angst, etwas zu versäumen – Viele von uns befürchten, etwas zu verpassen, wenn wir nicht immer überall dabei sind. Daher sagen wir auch manchmal «ja» und übernehmen Tätigkeiten, weil wir glauben, etwas verpassen zu können, wenn jemand anderes sie ausübt. Doch genauso wie man nicht von jedermann oder jederfrau gemocht werden kann, ist es auch nicht möglich, auf jeder Hochzeit zu tanzen. Setzen Sie sich Prioritäten und nutzen Sie den neu gewonnenen Freiraum für Dinge, die Ihnen Spass bereiten.

Was kann man nun tun, um die Kunst des Neinsagens zu erlernen?

  • ÜBEN, ÜBEN, ÜBEN! Es erfordert viel Zeit und Ausdauer, um einen Ja-Sager in einen Nein-Sager zu verwandeln. Doch haben Sie die oben aufgeführten Gründe, weshalb Sie so oft ja sagen, einmal verstanden, wird es Ihnen einfacher fallen, nein zu sagen. Erkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.
  • Nicht sofort antworten / um Bedenkzeit bitten: Oftmals entspricht es unserem ersten Impuls, «ja» zu sagen. Nehmen Sie sich Zeit, zu überlegen, anstatt übereilt zu antworten und es später vielleicht zu bereuen.
  • Alternativen aufzeigen: Auch wenn man selbst keine Unterstützung anbieten kann, hilft es dem Gegenüber möglicherweise, wenn eine Alternative aufgezeigt wird oder ein Hinweis gegeben wird, wo möglicherweise eine helfende Hand gefunden werden kann.

Autorin

Sabrina Sutter

Assessorin | M. Sc. Psychology

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